Maschinenmenschen – Wenn Technik unter die Haut geht
Cyborgs – also Maschinenmenschen mit übermenschlichen Kräften – haben einen fixen Platz in der Science Fiction. Sie sind mittlerweile aber auch Realität. Schon heute lassen sich Menschen Chips implantieren, um damit Türen zu öffnen, oder sie statten ihre Finger mit Magneten aus, um elektromagnetische Felder spüren zu können. “Quantensprung – Die Doku” wagt einen Blick in die Welt dieser realen Cyborgs, und fragt, ob sie die Zukunft der Menschheit sein könnten., Die Technik ist in den vergangenen Jahren immer weiter an den Menschen herangerückt, macht das Leben schneller und einfacher. Einige Menschen gehen nun den nächsten Schritt: Cyborgs verschmelzen ihre Körper mit Technik, um ihre Fähigkeiten zu steigern und ihre Sinne zu erweitern. Sie lassen sich Magnete in die Finger spritzen, mit denen sie elektromagnetische Felder wahrnehmen können; Chips unter die Haut pflanzen, mit denen sie Türen öffnen; Geräte in den Schädel implantieren, mit denen sie ihre Sinne schärfen. Ein Haufen Nerds oder Vorreiter unserer technischen Zukunft? Wer sind diese Menschen? Und was treibt sie an? Oliver Waack-Jürgensen aus Berlin trägt zwei künstliche Knie und eine künstliche Hüfte im Körper. Weil er an einer Knochenkrankheit leidet, wird er in den kommenden Jahren eine weitere Hüfte eingesetzt bekommen. So weit, so normal. Doch die neue Hüfte soll mehr können: sein Handy drahtlos aufladen zum Beispiel, über seine Bewegungsenergie. Seine Körperdaten messen und analysieren. Daten speichern und per Bluetooth übertragen. Und vielleicht sogar einen Freifunk-Router beherbergen: WLAN direkt aus der Hüfte. Neil Harbisson ist da schon einen Schritt weiter. Der Brite ist der erste offiziell anerkannte Cyborg der Welt. Er ist farbenblind und kann die Welt nur in Grautönen wahrnehmen. Durch den “Eyeborg”, eine Antenne in seinem Kopf, kann er jedoch Farben hören. Ein Sensor scannt die Farben in Neils Sichtfeld, ein Chip in seinem Kopf wandelt diese in Töne um. So hat jede Farbe in seinen Ohren ihren ganz individuellen Klang. Doch Neil kann nicht nur die für uns sichtbare Farbpalette hören: er nimmt damit auch Ultraviolett und Infrarot wahr. Neil Harbisson ist Mitbegründer der Stiftung Cyborg – einer internationalen Organisation, die Menschen hilft, Cyborgs zu werden. So einen Verein gibt es auch in Deutschland: den Cyborgs e.V. in Berlin. Die Mitglieder sind Hacker, Nerds, Künstler und Philosophen. Sie wollen das öffentlich vorhandene “Bild des Cyborgs als willentliche Kampfmaschine” korrigieren. Denn noch sind Cyborgs eine Randgruppe.