Bangladesch – Von der Tiefebene zum Ozean
Nun zeigt sich der Brahmaputra von seiner dunklen Seite und macht sich erbarmungslos über die Ufer des Nationalparks her. Allen Tieren, ob Elefant, Panzernashorn oder Kobra, bleibt jetzt nur noch die Flucht. Wenn die Tiere in die angrenzenden Dörfer Schutz suchen, kann es immer wieder zu gefährlichen Begegnungen kommen. Weiter flussabwärts, jenseits der Garo-Khasi-Berge, wo das Land zum Schwemmland hin abbricht und alles Wasser ergiesst, liegt das Tiefland von Bangladesch. Wasser, das der Brahmaputra oder Jamuna, wie der Hauptstrom des weit verzweigten Flusses nun heisst, im Lauf seiner weiten Reise aufgenommen hat. Der riesige, träge dahinfliessende Fluss speist nun das Bengal-Delta, eine mit rund 150 Millionen Menschen am dichtesten besiedelten Region der Welt. Der Brahmaputra ist Schöpfer und Zerstörer zugleich. Wenn sich die Wasser der jährlichen Überschwemmungen zurückziehen, wird das wahre Geschenk des Flusses an den Rest der Natur sichtbar – unscheinbarer, fahl schimmernder Schlick und Sand, die den Nährboden für das Hauptnahrungsmittel eines ganzen Subkontinents bilden: Reis. Diese Reisfelder sind ein Mikrokosmos, die das Leben am Brahmaputra, das von einem sich ständig ändernden Wasserspiegel geprägt ist, im Kleinen wiederspiegeln. An der Mündung des Brahmaputra liegt ein von Kanälen durchzogenes Gebiet; der Übergang zwischen Morast, Land, Fluss und Meer ist dabei fliessend. Das sind die Sundarbans, der grösste Mangrovenwald der Erde. Mehr als 100 Kilometer dringt das Salzwasser des Indischen Ozeans in die Mangrovenwälder vor, mischt sich mit dem des Flusses und schafft so einen einzigartigen Lebensraum., In der dritten und letzten Episode strebt der große Strom, der seine Reise als Yarlung Tsangpo in den eisigen Höhen des Himalaya begonnen hat, nun seinem Ende, dem Indischen Ozean zu. Im Tiefland von Bangladesch von den Wassern zweier weiterer riesiger Ströme, des Ganges und des Meghna gespeist, schafft er hier das größte Küstendelta der Erde und mit den Sundarbans den artenreichsten Mangrovenwald der Welt. Hatten auf der Nordseite des Himalaya vor allem Gletscherflüsse den Fluss im Laufe des Frühjahres anschwellen lassen, so sind es auf der Südseite die gewaltigen Wassermassen des Sommermonsuns, die den Brahmaputra, den “Sohn des Schöpfers”, nun über die Ufer treten lassen. Tonnen und Abertonnen von Regen lassen ganze Landstriche, wie etwa den Kaziranga-Nationalpark im indischen Bundesstaat Assam, für Monate von der Landkarte verschwinden. Nun zeigt sich der Brahmaputra von seiner dunklen Seite und macht sich erbarmungslos über die Ufer des Nationalparks her. Allen Tieren, ob Elefant, Panzernashorn oder Kobra, bleibt jetzt nur noch die Flucht. Weiter flussabwärts, jenseits der Garo-Khasi-Berge, wo das Land zum Schwemmland hin abbricht und alles Wasser ergießt, liegt das Tiefland von Bangladesch. Der riesige, träge dahinfließende Fluss speist nun das Bengal-Delta, mit rund 150 Millionen Menschen eine der am dichtesten besiedelten Regionen der Welt. Der Brahmaputra ist Schöpfer und Zerstörer zugleich. Wenn sich die Wasser der jährlichen Überschwemmungen zurückziehen, wird das wahre Geschenk des Flusses an den Rest der Natur sichtbar – unscheinbarer, fahl schimmernder Schlick und Sand, die den Nährboden für das Hauptnahrungsmittel eines ganzen Subkontinents bilden: Reis. An der Mündung des Brahmaputra, oder Jamuna, wie der Hauptarm des Stromes nun heißt, liegt ein besonderes Land. Wobei der Ausdruck “Land” für das flache, von Kanälen durchzogene Gebiet unpassend erscheint. Der Übergang zwischen Morast und Land, Fluss und Meer ist hier fließend. Das sind die Sundarbans, der größte Mangrovenwald der Erde. Mehr als hundert Kilometer dringt das Salzwasser des Indischen Ozeans in die Mangrovenwälder vor, mischt sich mit dem des Flusses und schafft so einen einzigartigen Lebensraum.