Moskau macht dicht
In Russland hat sich Corona in den letzten Wochen massiv ausgebreitet. Seit Ende März befindet sich die Hauptstadt Moskau im Lockdown. ARD-Korrespondentin Ina Ruck lebt in der Stadt und berichtet, wie sich das Leben und ihre Arbeit verändert haben. “Wir haben tatsächlich am Anfang gedacht: Vielleicht ist ja was dran an der These, dass autoritäre Regime mit so einer Krise besser umgehen können. Hier schienen die am Anfang alles richtig zu machen. Die Grenze nach China wurde sofort geschlossen. Man fing sehr früh an mit dem Bau zusätzlicher Krankenhausbetten. Und dann trat Putin im Fernsehen auf und verkündete, dass jetzt alle zu Hause bleiben sollen.” Aber im Internet findet Ina Ruck auch immer wieder verzweifelte Hilferufe von ÄrztInnen und Pflegepersonal – es fehlt ihnen an Schutzkleidung. “Es ist unheimlich schwierig, im Moment als Journalistin zu arbeiten. Es ist schwer, Informationen zu überprüfen, weil man nicht reisen kann, weil man Menschen nie direkt selbst vor sich sieht, wenn man mit ihnen spricht.” Hinzu kommt: Es gibt ein neues Gesetz gegen Fake News, das sich auch gegen die Verbreitung von Falschnachrichten über das russische Gesundheitssystem richtet. Wie gut gelingt Russland der Kampf gegen die Pandemie? Die Zahl der Toten scheint vergleichsweise niedrig, aber die Zählweise ist auch eine andere. Viele sterben offiziell an Nierenversagen oder einer Lungenentzündung. In Sankt Petersburg gibt es eine Gedenkwand für Krankenhausmitarbeiter, die an Covid-19 gestorben sind. Und die Ausgangssperre auf den Straßen Moskaus wird strikt – auch mit Hilfe von Kameras – überwacht. “Es ist jetzt”, erzählt Ina Ruck, “unglaublich bedrückend. Einfach, weil die Stadt leer ist. Eine Stadt, die nicht leer gehört, ist leer. Das ist ja ein ganz fremdes Moskau. Die Stadt muss eigentlich leben, pulsieren, und plötzlich sind diese riesigen Prospekte einfach menschenleer. Das sieht wunderschön aus, und man erkennt die Schönheit der Stadt jetzt erst richtig. Aber es gehört nicht so. Da fehlt natürlich was, und das ist schon sehr bedrückend.”., In Russland hat sich Corona in den letzten Wochen massiv ausgebreitet. Seit Ende März befindet sich die Hauptstadt Moskau im Lockdown. ARD-Korrespondentin Ina Ruck lebt in der Stadt und berichtet, wie sich das Leben und ihre Arbeit verändert haben. “Wir haben tatsächlich am Anfang gedacht: Vielleicht ist ja was dran an der These, dass autoritäre Regime mit so einer Krise besser umgehen können. Hier schienen die am Anfang alles richtig zu machen. Die Grenze nach China wurde sofort geschlossen. Man fing sehr früh an mit dem Bau zusätzlicher Krankenhausbetten. Und dann trat Putin im Fernsehen auf und verkündete, dass jetzt alle zu Hause bleiben sollen.” Aber im Internet findet Ina Ruck auch immer wieder verzweifelte Hilferufe von ÄrztInnen und Pflegepersonal – es fehlt ihnen an Schutzkleidung.