Dann wäre ich ein gemachter Mann – Samirs Lehrjahre in Deutschland
Realschulabschluss geschafft und eine Lehrstelle gefunden: Samir, der mit 15 allein von Afghanistan nach Deutschland kommt, hat hier schon einiges erreicht. Fünf Jahre hat “37°” ihn begleitet. “Dann wäre ich ein gemachter Mann”, sagt der inzwischen 20-jährige Samir. Allerdings nur dann, wenn er seine Ausbildung zu Ende bringen und in Deutschland leben könnte. Doch kurz vor der Feier seines Schulabschlusses wird sein Asylantrag abgelehnt. Über Samirs erste Jahre in Deutschland hat Autorin Ulrike Schenk im “37°”-Film “Ohne Eltern im fremden Land” berichtet. Die Dreharbeiten zu einem zweiten Film beginnen mit einem Termin bei Rechtsanwalt Eberhard Kunz, der seinen Mandanten mit einem Schreiben vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge konfrontiert. Gerade wurde Samirs Asylantrag mit der Begründung abgelehnt, dass Afghanistan ein sicheres Land sei. Zum Zeitpunkt der Ablehnung lebt der junge Afghane, der 2014 vor den Taliban flieht, schon seit drei Jahren in Deutschland und hat hier einiges erreicht: Realschulabschluss geschafft, qualifizierte Lehre begonnen und WG-Zimmer gefunden. Rechtsanwalt Kunz reicht eine Klage beim Verwaltungsgericht ein. Auch Samirs Personalchef Ulrich Koch kündigt an, dass er sich “auf die Hinterbeine stellen werde”, sollte sein Lehrling ausgewiesen werden. Denn es herrscht Fachkräftemangel, und der mittelständische Handwerksbetrieb in Wiesbaden braucht dringend seinen Azubi. Die Firma hat in ihren Lehrling investiert und möchte ihn, wenn alles gut läuft, nach der Ausbildung weiterbeschäftigen. Es gibt viel zu wenig geeignete deutsche Bewerber für eine Lehre zum Kälteanlagenbauer: “Da ist es völlig sekundär, ob es ein Flüchtling ist, ob er aus Afghanistan kommt oder aus Afrika. Wir haben einfach einen jungen Mann gesucht, der bereit ist, eine harte Arbeit auf sich zu nehmen”, so Ulrich Koch. “Wenn Afghanistan sicher wäre und ich keine Angst hätte, dann wäre ich nicht hier”, sagt Samir, der davon träumt, zu studieren oder zumindest seine Ausbildung erfolgreich abzuschließen und danach seinen Meister zu machen. “Meine Zukunft steht auf so einem Stück Papier, ich kann ja gar nichts planen, weil ich nicht weiß, wie morgen die Politik aussieht und ob ich dann noch da bin.”. Gerade rechtzeitig vor Beginn seiner Lehre hat er ein WG-Zimmer mitten in Wiesbaden gefunden., Realschulabschluss geschafft und eine Lehrstelle gefunden: Samir, der im Alter von 15 Jahren allein von Afghanistan nach Deutschland gekommen ist, hat hier schon einiges erreicht. Fünf Jahre hat “37 Grad” ihn begleitet. “Dann wäre ich ein gemachter Mann”, sagt der inzwischen 20-jährige Samir. Allerdings nur dann, wenn er seine Ausbildung zu Ende bringen und in Deutschland leben könnte. Doch kurz vor der Feier seines Schulabschlusses wird sein Asylantrag abgelehnt.