37 Grad | Mutter, Du wohnst zu weit weg! – Zwischen Liebe und Überforderung

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Mutter, Du wohnst zu weit weg! – Zwischen Liebe und Überforderung

Jessica B. (49) lebt in Frankfurt, sie ist berufstätig und hat Familie. Ihre Mutter Monika (75) wohnt in Hamburg, 500 Kilometer entfernt. Nach einem Schlaganfall braucht sie zunehmend Unterstützung im Alltag. Wie kann Jessica die Mutter verantwortungsvoll betreuen? Der Anruf kam vor sechs Jahren: “Mach Dir keine Sorgen, mir ist nichts passiert, ich bin nur im Krankenhaus!” Alarmiert fuhr Tochter Jessica nach Hamburg. Ihre Mutter Monika hatte einen Schlaganfall. Jessica lebt im Taunus bei Frankfurt, sie hat eine 15-jährige Tochter, ihr Mann ist oft geschäftlich unterwegs. Ihre Mutter Monika lebt allein in einer Zweizimmerwohnung. Nach ihrem Schlaganfall braucht Monika mehr Unterstützung, findet Jessica: beim Einkaufen, im Haushalt und bei Arztbesuchen. Sie pendelt zunehmend häufiger nach Hamburg, meist am Wochenende, organisiert den Alltag, “wie ein Funktionstier”, fährt dann erschöpft zurück. Trotzdem bleibt die Angst, im Ernstfall nicht rechtzeitig bei der Mutter zu sein. Dauerhaft kann Jessica den Spagat so nicht durchhalten. Wäre es eine Lösung, wenn die Mutter in ihre Gegend ziehen würde? Oder soll sie sie lieber in ihrer gewohnten Umgebung lassen und ein Netzwerk der Unterstützung aufbauen? Mutter Monika dagegen findet diese Besorgnis übertrieben. “Altwerden ist ein blödes Thema, man will es nicht haben!” Sie kämpft einerseits um ihre Selbstbestimmung, möchte nicht bevormundet werden und so viel wie möglich allein machen. Andererseits hat sie Angst, hinfällig zu werden, aufgrund ihrer Einschränkungen einsam zu sein und dann mehr Ansprache und Unterstützung in Anspruch nehmen zu müssen. Ein Dilemma: Jessica ist weit weg, die Mutter will die Tochter nicht beunruhigen und übermäßig belasten. Deshalb verheimlicht sie ihr auch Schwindelanfälle und teils heftige Stürze. Aber sie möchte auch in der Nähe ihrer einzigen Tochter Jessica sein. Monika wird langsam klar: So kann es nicht weitergehen. Soll sie ihre vertraute Umgebung aufgeben und zu der Tochter nach Frankfurt ziehen? Eine Fernbeziehung zwischen alten Eltern und ihren erwachsenen Kindern: Monika und Jessica stehen für eine aktuelle Entwicklung unserer Gesellschaft, die Pflege auf Distanz.

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