Le crépuscule des Mochicas
Am Fuße der Andenkette liegt eine der trockensten Wüsten der Welt. In diesem unwirtlichen Gebiet breitete sich vor 1.500 Jahren eines der am höchsten entwickelten Völker Südamerikas aus: die Moche oder Mochica. Zwischen dem 2. und 8. Jahrhundert machten sie sich die Wüste Untertan und errichteten riesige Pyramiden aus Lehmziegeln: die Huacas. Nur wenig ist bekannt über diese Zivilisation, die bereits lange vor der spanischen Eroberung in Vergessenheit geriet, zu ihrer Zeit jedoch die mächtigste Kultur Südamerikas war. Jahrzehntelang war die gängige Meinung in der Wissenschaft, die Moche seien um das Jahr 600 aufgrund eines plötzlichen Klimawandels ausgestorben. Jüngste Entdeckungen des peruanischen Archäologen Santiago Uceda stellen diese These jedoch infrage. Ihm zufolge lehnten sich die Moche gegen ihre starre Theokratie auf und benutzten ihre rituellen Menschenopfer als politische Waffe. Dieser Volksaufstand, so der Forscher, ließ die Moche nach und nach ihre herrlichen Bauten und kulturellen Errungenschaften aufgeben. Entdeckungen, die endlich Licht in eines der dunkelsten Geheimnisse der heutigen Archäologie bringen: das Verschwinden der Moche.