Recht auf Leben und Selbstbestimmung – die neue Debatte über Abtreibungen
Seit Monaten diskutiert die Große Koalition über das umstrittene sogenannte “Werbeverbot” für Schwangerschaftsabbrüche, den Paragrafen 219a. Ausgelöst hatte die Debatte die Ärztin Kristina Hänel, die wegen unerlaubter Werbung verurteilt wurde. Durch den jetzt vorgestellten Reformentwurf dürften Ärztinnen und Ärzte zwar darauf hinweisen, dass sie Schwangerschaftsabbrüche durchführen, jedoch keine weiterführenden Informationen zum Eingriff anbieten. Vielen reicht dieser Kompromiss nicht. Für neues Konfliktpotential sorgt auch die von der Bundesregierung initiierte Studie zu den “seelischen Folgen” von Schwangerschaftsabbrüchen. Was bewirkt die Lockerung des “Werbeverbots”? Was sagt der Paragraph 219a über das Frauen- und Gesellschaftsbild in Deutschland aus? Sollte der “Abtreibungs-Paragraf” 218 aus dem Strafgesetzbuch gestrichen werden?