Das westliche Ruhrgebiet
Zuvor noch am Rhein und seinen idyllischen Ufern unterwegs, geht Jürgen Becker nun im Ruhrgebiet auf Entdeckungstour – und lernt Ministerpräsidentin Hannelore Kraft als “Reiseleiterin” kennen. Becker bereist eine Region, in der über fünf Millionen Einwohner, eine interessante Landschaft und bemerkenswerte Metropolen auf ihn warten. Einen überzeugten “Ruhri” trifft er gleich zu Beginn: Schriftsteller und Kabarettist Frank Goosen, den man getrost als Botschafter des Reviers bezeichnen kann. Der Bochumer “Gast-Entdecker” verrät seinen Lieblingsort. Jürgen Becker kümmert sich erst einmal um die “Rennpferde des kleinen Mannes”: die Brieftauben. Für ihn zählen sie zu den Paten des heutigen Technologiestandorts Ruhrgebiet: “Brieftauben waren die ersten E-Mails und die Wegbereiter des Internets.” In Essen-Katernberg trifft er einen Experten, Dr. Ludger Kamphausen. Er leitet die “Taubenklinik des Verbandes Deutscher Brieftaubenzüchter e.V.”. 5000 bis 6000 Tauben werden hier pro Jahr behandelt, einige genießen sogar Chefarztbehandlung. Denn manche Zuchttauben haben einen Marktwert von mehr als 100.000 Euro! Etwa 200.000 Fahrzeuge brausen täglich über das weit verzweigte, von zahlreichen Brücken geprägte Autobahnkreuz Duisburg-Kaiserberg. Aber nur wenige wissen, dass im Gebiet des “Spaghetti-Knotens” Landwirtschaft betrieben wird und sich eine Wohnsiedlung befindet. Jürgen Becker entdeckt sogar eine angesagte Feinschmeckeradresse. Auf 30.000 Quadratmetern hat Adolf Braun hier einen idyllischen Mikrokosmos mit Teichen und Gartenanlagen geschaffen, seine nach Geheimrezept geräucherten Forellen und Aale lässt sich selbst der Ruhrbischof schmecken. Kulinarisch geht es auch auf der nächsten Etappe der kabarettistischen Entdeckungsreise weiter. Im vom Strukturwandel arg gebeutelten Duisburger Stadtteil Bruckhausen besucht er Tom Waschat, der sich als “Pottkoch” einen Namen gemacht hat und sich – auch in seiner “Kleinen Kochschule” – mit viel Engagement für Menschen aus sozial schwierigen Verhältnissen engagiert. “Du Idiot, hör’ auf mit der Scheiße!”. Dieses Zitat ist nicht etwa eine Entgleisung von Jürgen Becker, sondern mit diesem Satz hat Götz George als Horst Schimanski im “Tatort” zum ersten Mal das Wort Sch…e im deutschen Fernsehen ausgesprochen.
