Alt und Jung gemeinsam – Eine WG in der Corona-Krise
Alte und junge Menschen gemeinsam in einer Wohngemeinschaft – könnten da nicht beide Seiten profitieren? Mit dieser Idee startete die Diakonie Michaelshoven vor einem Jahr ein Experiment: Alterseinsamkeit verhindern, zugleich Studenten eine günstige Bleibe bieten. Die beiden Studenten Jorrit und Philipp ziehen mit 24 Seniorinnen und Senioren in ein Kölner Haus. Im Gegenzug für die mietfreien Zimmer mit Bad helfen sie bei Besorgungen und überlegen sich kleine Unterhaltungsprogramme. Doch dann kommt das Corona-Virus. Und mit ihm Vorsichtsmaßnahmen und Kontaktverbote. Die beiden Studenten sind verunsichert – sie müssen ihre Sozialkontakte einschränken, um die betagten Mitbewohner nicht zu gefährden. Sie könnten ausziehen, zu Eltern oder Freuden – doch sie bleiben und kümmern sich weiterhin um ihre ungewöhnliche WG. Die Stimmung ist angespannt. Die alten Menschen gehen sehr unterschiedlich mit der Krise um – manche ziehen sich ängstlich zurück, andere ignorieren die Verbote und ecken damit an. Schon vor der Corona-Epidemie war die Gemeinschaft nicht so gefestigt, dass Normalität herrschte. Die Anfänge des neuen Lebens fielen einigen Bewohnern schwer. Von einer großen Wohnung in ein kleines Zimmer zu ziehen, stürzte manche in ein tiefes Loch. Und auch die Studenten hatten zunächst Probleme: Sie mussten Grenzen setzen, wenn zu viele Wünsche auf sie einprasselten. Das Virus wird nun zur Bewährungsprobe für ein ungewöhnliches Projekt. Wird die WG besser zusammenfinden – oder stößt das gemeinschaftliche Leben an seine Grenzen?