Egon Schiele

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Zum Gedenk-Jubiläum aus Anlass des 100. Todestages im Jahr 2018 sendet der ORF eine neue Filmdokumentation über Egon Schiele und sein Werk, die – abseits der bloßen biographischen Betrachtung des Künstlers – auch den Zusammenhang zwischen der kompromisslosen Unbedingtheit in der Kunst und ihrem anscheinenden Widerpart, dem moralischen Verhaltenscodex der Gesellschaft, ergründen will. Namhafte Persönlichkeiten und Schiele-Experten wie Elisabeth und Diethard Leopold, Jane Kallir, Klaus Albrecht Schröder, Jean Clair und Tobias Natter vertiefen die verschiedenen Erzählstationen und Darstellungsebenen über Egon Schieles Leben, Werk und Gegenwart zwischen Wien, Paris, Neulengbach, Tulln und Krumau., Egon Schiele hat Tabus gebrochen mit seinen expressiven Darstellungen von nackten Körpern. Noch heute gelten die Zeichnungen und Gemälde vielen als zu gewagt. Schiele, das Enfant terrible der Wiener Moderne, setzte Maßstäbe. Für ihn galt: “Kunst kann nicht modern sein, Kunst ist urewig.” Er starb mit 28 Jahren im Oktober 1918 an der Spanischen Grippe und hinterließ ein umfangreiches Werk., Einsamkeit, Neugierde am Okkulten, Ablehnung, Verehrung. Lust und Laster, Verdammung, Bestrafung. Nicht zu vergessen der kurze und kometenhafte Aufstieg in die strahlenden Höhen des Künstlerolymps, der sinnlos erscheinende frühe Tod, schließlich die Gegenwart mit Verehrungs- und Heiligsprechungstendenzen. Dies sind die Bausteine des kurzen Lebens von Egon Schiele. Sie und seine bis heute schwer zu entschlüsselnde Kunst bilden bis heute, 100 Jahre nach seinem Tod, jenes Material, aus dem die Legenden der Unerreichbaren gefertigt sind. Aber wer sich die Mühe macht, sich nicht von dieser affektbeladenen Fassade einschüchtern zu lassen, sondern hinter diese zu blicken, dem sollte es auch gelingen, in seiner Kunst die Seele des Menschen Schiele zu erkennen. Diese Begegnung mag verstören: Das, was sie uns mitzuteilen hat, wurde oft mit brutaler Ehrlichkeit auf Leinwände und Papier gebannt. Es ist weit entfernt von Schönheit und Harmlosigkeit angesiedelt. Egon Schiele entkleidet die Gesellschaft und sich selbst nachhaltig und im doppelten Sinne. Wie Sigmund Freud drang auch er in jene Zonen des Menschseins vor, wo ästhetisches Empfinden eine untergeordnete Rolle spielt. Sein Blick legte die aus dem Verborgenen heraus wirkenden menschlichen Triebe genauso schonungslos frei, wie er menschliches Sein als Leidensweg des physischen und seelischen Schmerzes entzifferte. 100 Jahre nach Schieles Tod versucht die Dokumentation nicht das Genie zu huldigen, sondern die inneren Zusammenhänge aufzudecken, die Schieles unvergleichliches Werk erst ermöglichten., In his lifetime, Egon Schiele’s expressive depictions of naked bodies confronted social and sexual mores head on and his drawings and paintings are still controversial even today. Schiele was the enfant terrible of Viennese Modernism, believing that “art cannot be modern, art is primeval.” He died during the Spanish flu pandemic in October 1918, aged just 28.

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