Er erinnert den Wiener nicht an Wien und den Münchner auch nur daran, dass er an ihm vorbei theoretisch nach Wien kommen könnte. Was den Wiener Platz in erster Linie ausmacht, sind die hölzernen Verkaufsstände des Stadtteilmarktes Haidhausen. Mit ihnen, mit einer Personenbeschreibung der Gemüsefrau, der Fischhändlerin, der Wurststandbesitzerinnen beginnt das Porträt des Platzes aus dem Jahr 1978. Die Kamera verlässt ihn kein einziges Mal. Trotzdem wird der Lebenslauf einer ganzen Vorstadt sichtbar; ihre Lieferantenrolle als Steinbruch, Lehmgrube und Ziegelhersteller der Residenzstadt auf der anderen Seite des Flusses. Ein Hilfskellner im Biergarten, ein Gebrauchtwarenhändler in seinem Laden, zwei Herbergen-Besitzerinnen, ein Rentner und eine Hausmeisterin geben indirekte Anhaltspunkte dafür, wie so legendäre Figuren wie der Fensterputzer-Kare über ein bekömmliches Verhältnis zur Arbeit gedacht haben mögen. Ein Idyll also? Der Griff nach dieser Einordnung liegt nahe. Aber zumindest einmal am Tag ist der Wiener Platz doch mehr: der Entwurf für eine heiter konzipierte Welt als sie uns meist möglich ist., Mikrokosmos Wiener Platz – Beobachtung der Menschen an einem Münchner Vorstadtplatz. Kleine Porträts u. a. der Standlfrauen vom Markt am Wiener Platz, der wunderlichen Schwestern aus einem der Herbergshäuschen, der Gelegenheitsarbeiter, die sich in der Imbissbude treffen, einer Hausmeisterin, eines eigenwilligen Rentners, der Kinder vom Platz. Daraus Entstehen eines Bildes vom traditionellen Leben der kleinen Leute in einer Münchner Vorstadt.
Haltestelle Wiener Platz – Beobachtungen auf engem Raum
Year Released:
1978Lang:
GermanMins :
50Directed By :
Georg FriedelReviews (0)
This article doesn't have any reviews yet.