Sardinien – Insel der Feen und Hirten

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Als Gott die Welt schuf, übersah er Sardinien aus Versehen. Um seinen Fehler wieder gut zu machen, warf er einen großen Felsen ins Meer, nahm ein bisschen von all den besonders schönen Dingen, die er bisher erschaffen hatte, und warf sie über dem Felsen ab. Vielfältig und paradiesisch schön ist die zweitgrößte Insel im Mittelmeer tatsächlich. 1800 Küstenkilometer mit karibisch anmutenden Stränden und türkisblauem Wasser – das sauberste im Mittelmeer. Selbst im Juli und August, wenn die Italiener vom Festland Sardinien bevölkern, findet sich eine kleine einsame Bucht. Die Schönheit der Nordostküste erlangte in den 60er Jahren Berühmtheit. Prinz Aga Khan kaufte den Bauern 55 Kilometer Küstenland ab, das bis dahin als Weidefläche genutzt wurde. Inmitten der unberührten Natur erschuf er ein Paradies für die Reichen und Schönen, eine Kunstwelt für den Jet-Set, und nannte es “Costa Smeralda” – smaragdgrüne Küste. Was Prinz Aga Khan erbaute, konnte man damals allerdings schon als sanften Tourismus bezeichnen: Die Häuser und Hotels fügen sich unauffällig in die Landschaft ein, keines ist höher als zwei Stockwerke. Alle Baumaterialien stammen von der Insel. Palmen sucht man an der Costa Smeralda vergebens – der Prinz verbot sie, weil sie nicht natürlich auf Sardinien wachsen. Um die Wasserqualität zu erhalten, baute der Prinz die modernsten Kläranlagen ein. Und: Die Costa Smeralda war nie ein abgeschlossenes Terrain. Strände und Landschaft stehen jedem offen. Die Reise beginnt an der Costa Smeralda. Mit einem alten Dreimastschoner geht es hinaus zu den vorgelagerten Inseln. Kapitän Italo hat das alte Segelschiff restauriert. Bei Tagesausflügen greift er nicht nur zum Kochlöffel, sondern abends auch gerne mal zum Schifferklavier. Weiter geht es an der Ostküste entlang Richtung Süden. Dort trifft man Bastiano Ruiu, der in San Teodoro eine Bar betreibt. Er stammt aus einer Hirtenfamilie und erzählt viel über die Tradition der Sarden., Die Barbagia im Osten der Mittelmeerinsel Sardinien ist seit mehr als 4.000 Jahren von Hirten besiedelt. Noch heute leben die meisten sardischen Familien von Landwirtschaft oder Viehzucht. Weit mehr als der Tourismus prägen sie, ihre Traditionen und Bräuche das Bild der Insel. Die Dokumentation zeigt anhand von faszinierenden Landschaftsaufnahmen die Hirtengesellschaften auf der zweitgrößten Insel im Mittelmeer. Schon vor Sonnenaufgang sind Hirten zu den abgelegenen Weidegründen im Supramonte-Massiv unterwegs. Dank ihrer Geländewagen müssen sie nicht mehr über Wochen in den Bergen bleiben. Vieles hat sich zum Besseren gewandelt, doch Schneestürme, Dürre und Überschwemmungen auf den bis zu 1.800 Meter hohen nahen Gennargentu-Gipfeln setzen der eingefleischten Männerwelt noch immer zu. Ihre Herden weiden auf Gemeinschaftsland. Ein Nutzungsprinzip, das sich bis in die Bronzezeit zurückverfolgen lässt. Damals lebte auf Sardinien das Nuraghenvolk, eine Zivilisation, die den Mittelmeerraum prägte. An der Gemeinschaftsnutzung rüttelten später selbst die Großgrundbesitzer nicht. Heute bezahlt ein Hirte pro Tier und Jahr einen festgelegten Betrag an die Gemeinde und ist selbstständiger Unternehmer. Um der Arbeitslosigkeit von fast 50 Prozent zu entgehen, entdecken junge Sarden das an Traditionen reiche Hirtenleben auch für sich. Marco Floris zum Beispiel hat sein Studium aufgegeben, um den Familienbetrieb weiterzuführen, der Tierglocken herstellt. Auch Matteo Cabra hat sich bewusst für den Hirtenberuf entschieden und träumt schon vom eigenen kleinen Käseladen. Sein Großvater, der 91-jährige Pietro, hatte dagegen ein raues und entbehrungsreiches Leben. Doch noch heute steigt er täglich zu seinen Ställen auf, um die kleine Herde zu füttern. Und freut sich, dass er seine Erfahrungen an den Enkel weitergeben kann., Schon vor Sonnenaufgang sind Hirten zu den abgelegenen Weidegründen im Supramonte-Massiv unterwegs. Dank ihrer Geländewagen müssen sie nicht mehr über Wochen in den Bergen bleiben. Vieles hat sich zum Besseren gewandelt, doch Schneestürme, Dürre und Überschwemmungen auf den bis zu 1.800 Meter hohen Gennargentu-Gipfeln setzen der eingefleischten Männerwelt noch immer zu. Die Herden weiden auf Gemeinschaftsland. Ein Nutzungsprinzip, das sich bis in die Bronzezeit zurückverfolgen lässt. Damals lebte auf Sardinien das Nuraghenvolk, eine Zivilisation, die den Mittelmeerraum prägte. An der Gemeinschaftsnutzung rüttelten später selbst die Großgrundbesitzer nicht. Heute bezahlt ein Hirte pro Tier und Jahr einen festgelegten Betrag an die Gemeinde und ist selbstständiger Unternehmer. Um der Arbeitslosigkeit von fast 50 Prozent zu entgehen, entdecken junge Sarden das an Traditionen reiche Hirtenleben für sich. Marco Floris z. B. hat sein Studium aufgegeben, um den Familienbetrieb weiterzuführen, der Tierglocken herstellt. Auch Matteo Cabra hat sich bewusst für den Hirtenberuf entschieden und träumt schon vom eigenen kleinen Käseladen. Sein Großvater, der 91-jährige Pietro, hatte ein raues und entbehrungsreiches Leben. Doch noch heute steigt er täglich zu seinen Ställen auf, um die kleine Herde zu füttern. Und freut sich, dass er seine Erfahrungen an den Enkel weitergeben kann., Smaragdgrün und glasklar umschließt das Wasser Sardinien. Abseits der Strände mit ihren Badeurlaubern sind auf der Insel alte Traditionen zu entdecken: Die Tenores von Bitti, deren polyphone Gesänge auf die uralte sardische Hirtenkultur verweisen, gehören genauso dazu wie der Maskenschnitzer in Mamoiada. Sebastiano Cabras ist ein moderner Hirte. Er hält Ziegen, Schafe und Schweine, baut Gemüse an und macht Wein. Er ist einer von vielen tausend Teilzeit-Hirten, die zu einer traditionellen Lebensweise zurückgekehrt sind. Sardinien und seine Kultur waren jahrtausendelang vom Viehnomadentum geprägt: In den archäologischen Museen von Nuoro und Sassari sind Hirtenfiguren aus Bronze zu finden. Die Reisedokumentation “Sardinien” stellt die Menschen und Traditionen der Insel vor., In den 1960er Jahren entdeckten die Deutschen den Süden. Zu dieser Zeit machte der Ismaelitenführer Aga Khan Sardinien zu einem Luxusdomizil. An der Costa Smeralda ließ der milliardenschwere Geschäftsmann exklusive Ferienanlagen und noble Hotels bauen, wie das Cala di Volpe bei Porto Cervo. Fortan genoss Sardinien den Ruf eines Badeparadieses für die Schönen und Reichen. Dabei war der Name Costa Smeralda eine Marketing-Kreation findiger Geschäftsleute, denn ursprünglich hieß der Küstenstreifen Monti di Mola (“Mühlstein-Berge”). Für ein paar Lire kauften die Investoren den Bauern und Hirten den vermeintlich wertlosen Landstrich ab. Durch Milliarden-Investitionen machten sie die malerische Küste zu einem Synonym für Exklusivität und Luxus am Mittelmeer. Die Costa Smeralda wurde fortan in einem Atemzug genannt mit anderen High-Society-Zielen wie Monaco, Malaga und San Remo. Die Bevölkerung profitierte indes nur wenig von dem Reichtum, und bald sprach man wegen dem Ausverkauf von der “costa rubata”, der geraubten Küste., Schon vor Sonnenaufgang sind Hirten zu den abgelegenen Weidegründen im Supramonte – Massiv unterwegs. Dank ihrer Geländewagen müssen sie nicht mehr über Wochen in den Bergen bleiben. Vieles hat sich zum Besseren gewandelt, doch Schneestürme, Dürre und Überschwemmungen auf den bis zu 1.800 Meter hohen Gennargentu-Gipfeln setzen der eingefleischten Männerwelt noch immer zu. Ihre Herden weiden auf Gemeinschaftsland. Ein Nutzungsprinzip, das sich bis in die Bronzezeit zurückverfolgen lässt. Damals lebte auf Sardinien das Nuraghenvolk, eine Zivilisation, die den Mittelmeerraum prägte. An der Gemeinschaftsnutzung rüttelten später selbst die Großgrundbesitzer nicht. Heute bezahlt ein Hirte pro Tier und Jahr einen festgelegten Betrag an die Gemeinde und ist selbstständiger Unternehmer. Um der Arbeitslosigkeit von fast 50 Prozent zu entgehen, entdecken junge Sarden das an Traditionen reiche Hirtenleben auch für sich. Marco Floris z. B. hat sein Studium aufgegeben, um den Familienbetrieb weiterzuführen, der Tierglocken herstellt. Auch Matteo Cabra hat sich bewusst für den Hirtenberuf entschieden und träumt schon vom eigenen kleinen Käseladen. Sein Großvater, der 91-jährige Pietro, hatte dagegen ein raues und entbehrungsreiches Leben. Doch noch heute steigt er täglich zu seinen Ställen auf, um die kleine Herde zu füttern. Und freut sich, dass er seine Erfahrungen an den Enkel weitergeben kann. Die 45-minütige Hochglanz-Dokumentation des SWR beleuchtet in spannenden Protagonisten-Geschichten und faszinierenden Landschaftsaufnahmen die Hirtengesellschaften auf der zweitgrößten Insel im Mittelmeer. Und sie zeigt, dass auch junge Sarden im Hirtentum und den damit verbundenen Traditionen eine reale Lebensperspektive sehen.

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