Der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau – Der deutsche Dandy und sein Garten
Der Muskauer Park (Park Muzakowski) wurde zwischen 1815 bis 1844 von Hermann Fürst von Pückler-Muskau angelegt. 2004 wurde er in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Der “Erdbeweger” ließ es sich nicht nehmen, auf dem Familiensitz in der Lausitz 800.000 Bäume und 42 000 Sträucher zu pflanzen. Wiesen wurden entwässert, die Neiße umgeleitet und ein ganzes Dorf umgesiedelt. Der Park brachte Pückler-Muskau an den Rand des Ruins. Dabei hatte er doch eigens zur Verwirklichung seiner Pläne die ältere, geschiedene Reichsgräfin von Pappenheim geheiratet. Aber auch deren Vermögen versinkt schnell in den Erdlöchern. Da seine Frau Lucie seine Leidenschaft für den Garten teilt, willigt sie in eine Scheidung ein, um den Weg für eine begüterte Nachfolgerin frei zu machen. Pückler sucht drei Jahre lang erfolglos in England. Als er zurückkommt, plant, träumt und gestaltet er weiter – und Lucie mit ihm. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Muskauer-Park geteilt. Die Neiße, die durch die Grünanlagen fließt, war die Grenze zwischen der DDR und Polen. Die kleine Holzbrücke über die Neiße ist heute wieder geöffnet. Deutsche und Polen bemühen sich gemeinsam, das nach dem Krieg zertrennte Erbe Pücklers zu pflegen. Dem ewigen Nomaden, dem Reiseschriftsteller, dem Wanderer zwischen den Welten hätte das gefallen., Inspiriert durch eine Reise begeistert Pückler sich für den englischen Landschaftspark, für die unauffällig gebändigte Natur. Im Frühjahr 1817 beginnt der “Erdbeweger” auf dem Familiensitz in der Lausitz 800.000 Bäume und 42.000 Sträucher zu pflanzen, Wiesen werden entwässert, die Neiße umgeleitet und ein ganzes Dorf umgesiedelt. Die Muskauer Bürger fragen sich, ob “es mit meinem Verstande noch seine Richtigkeit habe”. Genug Geld hatte Pückler nie, aber der Park bringt ihn an den Rand des Ruins. Dabei hatte er doch eigens zur Verwirklichung seiner Pläne die ältere, geschiedene Reichsgräfin von Pappenheim geheiratet. Aber auch deren Vermögen versinkt in Windeseile in Erdlöchern. Da sie seine Leidenschaft für den Garten teilt, willigt Lucie in eine Scheidung ein, um den Weg für eine begüterte Nachfolgerin frei zu machen. Pückler sucht drei Jahre lang in England. Kommt ohne Frau zurück, aber mit Bücher füllenden Reiseberichten. Der Fürst plant, träumt und gestaltet weiter – und Lucie mit ihm. Er schillert durch Politik und Gesellschaft. Wer den republikanisch gesinnten Aristokraten verstehen will, den realistischen Schwärmer, der muss die gewunden Wege wandeln, ihn zwischen Baumgruppen suchen und im Spiegel der Neiße aufschimmern sehen. Der Muskauer Park ist seine Seelenlandschaft.