Lemberg – Auferstanden aus Erinnerungen
Es ist der Klang, der alle Zeitenwenden überlebt hat: quietschend und schabend rumpeln die alten Straßenbahnen durch die Stadt. Am Schalthebel oft Frauen, die ihre Führerhäuschen liebevoll ausgestattet haben, als trügen sie ihr Schneckenhaus mit sich.Die Gleise verbinden die Zeiten in Lemberg, die stolzen Barockpaläste mit den Jugendstilhäusern und dem ärmlichen jüdischen Viertel, die Plattenbauten und die Parks., Lemberg liegt in der Ukraine. Entlang den Gleisen der alten Straßenbahnen kann man die unterschiedlichen Epochen ausmachen, die der Stadt ein Gesicht geben: die stolzen Barockpaläste mit den Jugendstilhäusern und dem ärmlichen jüdischen Viertel, die Plattenbauten und die Parks. Ostslawische Fürsten, Polen, Österreicher, Ruthenen, Armenier, Italiener und Juden haben die Stadt geprägt. Man kann jedoch nicht von einer multikulturellen Erfolgsgeschichte der Stadt sprechen, denn in Lemberg kam es immer wieder zu Aufständen und Pogromen, je nachdem, wie sich das europäische Machtgefüge und die Landkarten veränderten. Auf dem Friedhof Lytschakiv findet man Grabmäler aus schwarzem Marmor, in denen Porträts streng blickender sowjetischer Offiziere, aber auch das Antlitz der Frauen von österreichischen Adligen gemeißelt sind. In ihren legendären Zeiten war die Stadt Lemberg nicht nur ein Handelszentrum zwischen Ostsee und Schwarzem Meer, zwischen Europa und Asien, sondern auch ein Zentrum der Wissenschaften. Vom Friedhof fährt eine Straßenbahn direkt in die Stadtmitte zum Rynok, dem Ringplatz. Zwei große Kriege haben zwar die Fassaden der Häuser stehen lassen, aber die Menschen dahinter sind dadurch vertrieben oder ermordet worden. Nach Jahren der Sowjetherrschaft entdecken die Lemberger nach und nach ihre kulturellen Wurzeln, die sich in den polnischen Fresken in der armenischen Kirche, in den Konterfeis von Kaiser Franz Joseph und in der sehr lebendigen Literaturszene spiegeln. Die Autorin Eva Witte hat die Stadt 2009 besucht., Lemberg liegt in der Ukraine. Dort fahren noch quietschend die alten Straßenbahnen durch die Stadt. Entlang den Gleisen kann man die unterschiedlichen Zeitenwenden ausmachen, die der Stadt ein Gesicht geben. Die stolzen Barockpaläste mit den Jugendstilhäusern und dem ärmlichen jüdischen Viertel, die Plattenbauten und die Parks. Ostslawische Fürsten, Polen, Österreicher, Ruthenen, Armenier, Italiener und Juden prägten die Stadt. Doch leider kann man nicht nur von einer multikulturellen Erfolgsgeschichte sprechen: In regelmäßiger Wiederkehr kam es in Lemberg zu Aufständen und Pogromen – je nachdem, wie sich das europäische Machtgefüge und die Landkarten veränderten., Lemberg liegt in der Ukraine. Entlang der alten Straßenbahngleise sind die unterschiedlichen Epochen auszumachen, die der Stadt ein Gesicht geben: die stolzen Barockpaläste mit den Jugendstilhäusern, das ärmliche jüdischen Viertel, die Plattenbauten und die Parks. Ostslawische Fürsten, Polen, Österreicher, Ruthenen, Armenier, Italiener und Juden prägten die Stadt. Doch von einer multikulturellen Erfolgsgeschichte kann keine Rede sein: Regelmäßig kam es zu Aufständen und Pogromen – je nachdem, wie sich das europäische Machtgefüge veränderte. In friedlichen Zeiten war Lemberg nicht nur ein Handelszentrum zwischen Europa und Asien, sondern auch ein Zentrum der Wissenschaften. Nach Jahren der Sowjetherrschaft entdecken die Lemberger langsam ihre kulturellen Wurzeln wieder: beispielsweise in den polnischen Fresken in der armenischen Kirche oder in ihrer lebendigen Literaturszene. Der Film aus der Reihe “Schätze der Welt – Erbe der Menschheit” erzählt die Geschichte des UNESCO-Welterbes Lemberg. Text1: Doch von einer multikulturellen Erfolgsgeschichte kann keine Rede sein: Regelmäßig kam es zu Aufständen und Pogromen – je nachdem, wie sich das europäische Machtgefüge veränderte. In friedlichen Zeiten war Lemberg nicht nur ein Handelszentrum zwischen Europa und Asien, sondern auch ein Zentrum der Wissenschaften. Nach Jahren der Sowjetherrschaft entdecken die Lemberger langsam ihre kulturellen Wurzeln wieder: beispielsweise in den polnischen Fresken in der armenischen Kirche oder in ihrer lebendigen Literaturszene. Der Film aus der Reihe “Schätze der Welt – Erbe der Menschheit” erzählt die Geschichte des UNESCO-Welterbes Lemberg., Ostslawische Fürsten, Polen, Österreicher, Ruthenen, Armenier und Italiener, Juden prägten die Stadt Lemberg (Ukraine). Es gibt zwei Lesarten dieses Miteinanders: eine multikulturelle Erfolgsgeschichte und eine regelmäßige Wiederkehr von Aufständen, Pogromen. Je nach dem, wie sich das europäische Machtgefüge und die Landkarten veränderten. Nach und nach entdecken die Lemberger ihre Wurzeln wieder. Es ist der Klang, der alle Zeitenwenden überlebt hat: Quietschend, schabend rumpeln die alten Straßenbahnen durch die Stadt. Am Schalthebel oft Frauen, die ihre Führerhäuschen liebevoll ausgestattet haben, als trügen sie ihr Schneckenhaus mit sich. Die Gleise verbinden die Zeiten in Lemberg, die stolzen Barockpaläste mit den Jugendstilhäusern und dem ärmlichen jüdischen Viertel, die Plattenbauten und die Parks. An manchen Stellen wölben sich die Schienen bedrohlich, als wollten sie aus dem Pflaster springen, als wollten sie sagen: Hier passt nichts so recht zusammen. Lwow, L’vov, Lviv. Wo liegt Lemberg? In Galizien, Lodomerien, Wolhynien? Sagen wir: in der Ukraine. Ostslawische Fürsten, Polen, Österreicher, Ruthenen, Armenier und Italiener, Juden prägten die Stadt. Es gibt zwei Lesarten dieses Miteinanders: eine multikulturelle Erfolgsgeschichte und eine regelmäßige Wiederkehr von Aufständen, Pogromen. Je nach dem, wie sich das europäische Machtgefüge und die Landkarten veränderten. Zwei große Kriege und ihre Folgen haben zwar die Fassaden stehen lassen, aber die Menschen dahinter vertrieben, ermordet, zwangsverschleppt. Nach Jahren der Sowjetherrschaft entdecken die Lemberger erst nach und nach ihre Wurzeln: die polnischen Fresken in der armenischen Kirche, den Kaiser Franz Joseph hinter Tortenauslagen und die ureigenen in einer sehr lebendigen Literaturszene.