Vom Bauen in den Bergen S:1 E:2 | Neue alpine Architektur in Südtirol

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S:1 E:2

Neue alpine Architektur in Südtirol

Die Erschließung der hochalpinen Bergwelt ist ein wichtiges, wenn auch nicht unumstrittenes Thema. Wie bringe ich möglichst viele Menschen auf ökologisch möglichst verträgliche Weise auch in hochgelegene Skigebiete? Architekten wie Carlo Baumschlager (Wildspitzbahn, Tirol) oder Johann Obermoser, der die futuristisch wirkende Gaislachkogelbahn und das dazugehörige Bergrestaurant Ice Q gebaut hat, haben sich mit diesen Fragestellungen konstruktiv auseinandergesetzt. Solange der Wintersport in den Alpenregionen noch eine so große Rolle spielt, wird man auch über Formen der baulichen Infrastruktur nachdenken müssen. Dabei gewinnt die Gestaltungsqualität immer mehr an Bedeutung, denn moderne Architektur wird zunehmend zum Touristenmagnet und damit zum Wirtschaftsfaktor. Am deutlichsten zeigt sich das an den beiden spektakulären Landmarken, die sich Innsbruck geleistet hat: Die Stadt beauftragte die Star-Architektin Zaha Hadid mit dem Bau einer neuen Sprungschanze und einer Bergbahn, der Hungerburgbahn. Beide Bauten zeichnen sich durch eine radikal innovative Ästhetik aus. Die prägnante Bergiselschanze ist inzwischen dabei, dem “Goldenen Dachl” als Wahrzeichen Innsbrucks den Rang abzulaufen. Doch es bedarf nicht immer internationaler Stars, um hochwertige Architektur zu schaffen. Vor allem in Vorarlberg haben einheimische Baumeister wie Hermann Kaufmann oder die Brüder Stephan und Bernhard Marte das Bauen in den Bergen signifikant weiterentwickelt. Ob Berghütten, Bergstationen, Ferienhäuser oder Brücken: Dieser Teil der Reihe zeigt unterschiedlichste Beispiele moderner alpiner Architektur in Österreich., In Südtirol hat sich eine junge, sehr dynamische Architektenszene entwickelt. Sie ist experimentierfreudig, weltoffen und doch stark verwurzelt in der Heimat und ihren baulichen Traditionen. Da ist zum Beispiel Ulla Hell aus Sexten, Partnerin im internationalen Architektenbüro plasma studios. Ihre plastisch ausgeformten Baukörper sind originell und doch mit der Landschaft verbunden., Er sind vor allem touristische Bauten, die in den Alpen bemerkenswert sind. Auch in Südtirol stellt das zeitgemäße Bauen im hochalpinen Bereich eine zentrale Herausforderung dar. Der moderne Neubau einiger Bergsteigerhütten hat für Kontroversen gesorgt. Doch die Vorteile, die nicht zuletzt neue Materialien wie etwa die Dreifachverglasung mit sich bringen, sind nicht von der Hand zu weisen. In Südtirol hat sich eine junge, dynamische Architektenszeneentwickelt: experimentierfreudig, weltoffen und doch stark verwurzelt in der Heimat und ihren baulichen Traditionen. Da ist zum Beispiel Plasma-Studio-Mitbegründerin Ulla Hell. Ihre plastisch ausgeformten Baukörper sind eigenwillig, originell und doch mit der Landschaft verbunden. Sie hat in Südtirol mehrere ganz unterschiedliche Wohnhäuser entworfen, die eins verbindet: ein deutlich erkennbarer Gestaltungswille und die Bereitschaft, sich sensibel mit den Gegebenheiten vor Ort auseinanderzusetzen. Das gilt im Grunde für alle im Film vorgestellten Bauten. Architektenbüros wie bergmeisterwolf, MoDus Architects oder Höller & Klotzner bauen innovativ, aber immer im Dialog mit Tradition und Topografie. Ob sich die Gebäude in die Hänge eingraben, ob sie die Berge spiegeln wie etwa die “Mirror Houses” von Peter Pichler, oder ob sie ihre Form nachahmen wie der Salewa-Firmensitz in Bozen – stets gelingt es den Architekten, ausdrucksstark und doch zurückgenommen zu bauen. Das gilt auch für die vorgestellten Werke der Südtiroler Altmeister Werner Tscholl und Matteo Thun. Energieeffizienz und Autarkie durch hochwertige Dämmung, Solarenergie und Rauchwasserwiederaufbereitung sind Errungenschaften, die auf fast 3000 Metern noch wichtiger sind als im Tal. Trotz einer vitalen Szene einheimischer Baumeister leisten sich auch die Südtiroler importierte Stararchitektur: Auf dem Kronplatz-Gipfel hat Zaha Hadid ein neues Museum für Reinhold Messner gebaut, das 2015 eröffnet wurde. Jenseits von Dirndl-Architektur und Chalet-Kitsch gibt es in den Alpen viele neue aufregende Entwicklungen.

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